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Den Übergang optimal meistern: Mineralstoffe machen den Unterschied💪

Der Laktationsstart wird häufig von Übergangskrankheiten begleitet: Egal ob Ketose oder Milchfieber, die Trockenstehzeit sollte genutzt werden, um diesen Erkrankungen vorzubeugen. Leider wird dieser Phase in der Praxis häufig noch nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei ist sie nicht nur für die Kuh, sondern auch für das Kalb enorm wichtig. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über ein gutes Trockensteher-Management und die Bedeutung der Mineralstoffversorgung für einen optimalen Start in die Laktation.

Ketose-Prophylaxe für Trockensteher

Effiziente Energiebereitstellung ist der Schlüssel in der Prophylaxe von Ketose bei Kühen. Es gilt eine Überfütterung und folglich eine Verfettung zu vermeiden. Deshalb sind die folgenden Punkte bereits in der Frühtrockenstehzeit (Far-Off) wichtig1:

  • Beurteilung der Körperkondition (BCS)< 2 >
  • BCS Zielwert 3 Wochen vor der Kalbung: 3-3.5
  • 80% Belegungsdichte

Damit die Kuh satt wird, ohne in einen Energieüberschuss zu geraten, wird die Ration häufig durch Stroh ergänzt. Dabei besteht häufig die größte Herausforderung in der tatsächlich zu realisierenden Strohaufnahme. Ist diese entweder zu gering oder wird von den Tieren ausselektiert (zu langes Stroh, mangelnde Durchmischung der Futterkomponenten oder zu trockene Futtermischungen), könnte die aufgenommene Energiemenge schnell den Bedarf der Tiere übersteigen.  Deshalb sollten Sie auf die folgenden Punkte achten2:

Checkliste Strohergänzung

  • Strohmenge an Energiegehalt der Grundration anpassen
  • Schnitt- bzw. Partikellängen von 2-4 cm beachten
  • Hohe Strohqualität: kein Schimmel oder Schmutz
  • Stroh vor Silage in den Futtermischwagen
  • Zerkleinerung nicht erst im Futtermischwagen
  • 3-5 kg je nach Futtermanagement
  • Futterzusätze wie Biertreber, Pressschnitzel oder Melasse für bessere Schmackhaftigkeit
  • Gute Durchmischung sicherstellen
  • Kontrolle auf Selektion am Futtertisch

Bei der Strohergänzung sollte außerdem auf den Calciumeintrag geachtet werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Grund- und Kraftfutter regelmäßig (z.B. vor dem Futter/Silowechsel) auf DCAB sowie Calcium und Phosphor analysieren zu lassen. Nur diese Werte ermöglichen eine optimale Rationsgestaltung für die Trockensteher.

Checkliste Close-up-Phase

In der Close-up-Phase, den 3 Wochen vor der Kalbung, sollten die Tiere möglichst in einer eigenen Gruppe gefüttert werden (zweiphasige Trockensteher-Fütterung). Eine Close-up Fütterung für weniger als 2 Wochen führt zu mehr gesundheitlichen Problemen und geringerer Milchleistung1.

  • Nicht weniger als 14 Tage
  • Anpassung der Ration
  • 24-Stunden Zugang zu TMR
  • Einmal wöchentlich TM-Aufnahme pro Gruppe bestimmen

Milchfieberprophylaxe

Eine kalium- und calciumarme Ration hat sich in der Trockenstehzeit, besonders in der Close-up Phase als Milchfieberprophylaxe bewährt. Zum einen wird angestrebt, die Calciumbereitstellung auf unter 45 g pro Tier und Tag zu reduzieren, um die Calciummobilisation aus den Knochen anzuregen. Hier sollte auch die Strohergänzung in die regelmäßigen Analysen des Grund- und Kraftfutters mit einbezogen werden, da der Calciumeintrag durch das Stroh sich durchaus auswirken kann.

Zum anderen soll die Kationen-Anionen-Bilanz (DCAB) einen Wert von unter 150 meq/kg Trockenmasse (TS) erreichen. Dies wird u.a. durch die Einsparung von Kalium z.B. durch die Reduktion der Grassilage erreicht. Auch hier sind die Grundfutteranalysen auf DCAB wichtig für eine optimale Rationsgestaltung. So kann zum Beispiel auch in Stroh ein sehr hoher DCAB-Wert (bis zu + 300 meq / kg TS) vorliegen, wenn das Getreide stark mit Kalium gedüngt wurde3. Aber auch bei Grassilage zeigen sich hohe Variationen zwischen angenommenen und analysierten Werten4.

Zusätzlich erfordern solche Fütterungskonzepte eine regelmäßige Kontrolle des Säure-Basenhaushaltes über den Harn-pH-Wert. Bei Trockenstehern wird bei negativer DCAB-Fütterung (Anionen-Ration) sogar ein Urin pH Wert zwischen 6,2 und 6,8 angestrebt5. Aber auch bei höheren DCAB-Werten sollte der Harn-pH-Wert nicht über 7,5 in der Trockenstehzeit liegen, da dies das Risiko für Milchfieber bereits erhöht5.

Außerdem gilt es, den Calcium-Gehalt an den DCAB-Wert anzupassen. Je höher der DCAB, desto niedriger sollte der Calcium-Gehalt sein (vgl. Tabelle 1).

>> Tabelle 1: Calciumversorgung in Abhängigkeit von der DCAB – ab 3. Woche vor dem Kalben3

 

Vitamine und Mineralstoffe von großer Bedeutung!

Während der Trockenstehzeit „konkurrieren“ die Kuh und das Kalb um Nährstoffe. Besonders im letzten Drittel der Trächtigkeit steigt der Bedarf durch das schnelle Wachstum des Fetus deutlich an. Je weniger Nährstoffe für die Kuh übrigbleiben, desto weniger widerstandsfähig ist sie zu Beginn der Laktation.

Es konnte bereits gezeigt werden, dass die Ergänzung mit bestimmten Spurenelementen und Vitaminen zu einer Abnahme der Übergangskrankheiten führen kann (vgl. Tabelle 2).

>> Tabelle 2: belegte Zusammenhänge zwischen Erkrankungen und Nährstoffversorgung

 

Außerdem wirkt sich die Spurenelementversorgung positiv auf Leistungsparameter aus. Es konnte u.a. gezeigt werden, dass sich die Ergänzung mit Mangan, Zink und Kupfer positiv auf die Verdaulichkeit, Trockenmasseaufnahme und Milchleistung bei Holstein-Kühen ausgewirkt hat6 (Tabelle 3 und 4).

>> Tabelle 3: Verdaulichkeit und Trockenmasseaufnahme6

>> Tabelle 4 – Effekte von Spurenelement-Ergänzung auf die Milchleistung und ohne Spurenelement-Ergänzung6

Trockensteher-Bolus: Für den optimalen Übergang

Um die Mineralstoffversorgung während des Trockenstellens abzusichern und zu optimieren, bietet sich die Gabe des Topro Dry Mineral Bolus an. Dieser enthält neben wichtigen Spurenelementen (Cu, Se, Ko, Zn, Mn, J) auch die Vitamine A, D3 und E. Die Freisetzung der Inhaltsstoffe über 60 Tage ermöglicht eine ausgeglichene Ergänzung über die gesamte Trockenstehperiode. Dies kommt sowohl dem Kalb als auch der Kuh zugute und ermöglicht einen optimalen Übergang in die Laktation (Praxisversuch).

Quellen

1Borchardt, S. „Management von Transitkühen.“ Milchpraxis 3 (2024): 19-23.

2Hilbk-Kortenbruck, K. „Mit Stroh Rationen ergänzen.“ Elite 1 (2019): 30-31.

3Hoffmann, M. 2021. „DCAB – eine hilfreiche Kennzahl in Rationen für Milchkühe.“ Sächsischer Landeskontrollverband.

4Schulze, Martin und Katrin Mahlkow-Nerge. 2017. „DCAB in Trockensteherrationen – große Diskrepanz in der Praxis zwischen Annahme und Wirklichkeit.“ proteinmarkt. de

5Klamt, Nico. 2025. „Urinanalytik als Tool im Fütterungscontrolling und der Gesundheitsüberwachung von Milchkühen.“ IAK Agrar Consulting GmbH.

6Roshanzamir, H.; Rezaei, J.; Fazaeli, H. “Colostrum and milk performance, and blood immunity indices and minerals of Holstein cows receiving organic Mn, Zn and Cu sources.” Anim. Nutr. 6 (2020): 61–68.

Den Übergang optimal meistern: Mineralstoffe machen den Unterschied💪