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Metabolische Programmierung für höhere Lebensleistung

Das Wachstum in der Kälberaufzucht ist ausschlaggebend für die spätere Milchleistung der Kuh. Meistens wird dieses Phänomen als metabolische Programmierung bezeichnet, die auch in der Humanmedizin bekannt ist und bereits in der fetalen Phase beginnt.

In der Vergangenheit lag das Augenmerk bei der Kälberaufzucht allerdings hauptsächlich auf Mortalität, frühem Absetzen (vor der 8. Woche) und einer hohen Raufutteraufnahme. Eine frühzeitige und optimale Pansenentwicklung stand im Vordergrund und das genetische Potential wurde nicht vollständig ausgenutzt. Wie Versuche gezeigt haben, ist allerdings eine intensive Milchfütterung in den ersten 8–10 Wochen entscheidend für die spätere Milchleistungskapazität:

„Jedes Gramm zusätzliches Wachstum pro Tag vor dem Absetzen eines Kalbes resultiert in zusätzlichen 4 Litern Milch in der ersten Laktation!“

200 Gramm zusätzliches Wachstum pro Tag kann also bis zu 800 Liter Milch zusätzlich bedeuten. Überträgt man das auf den kompletten Viehbestand, können die jährlichen Einkünfte beträchtlich steigen. Dieser Effekt hängt unter anderem mit der verbesserten Qualität des Eutergewebes und der Ausschöpfung des genetischen Potentials zusammen.

Mehr milchproduzierendes Gewebe

Wie funktioniert das? Untersuchungen konnten nachweisen, dass sich ein intensiver Fütterungsplan positiv auf die Bildung des Eutergewebes, insbesondere des Euterparenchyms auswirkt (Tabelle 1). Letzteres ist für die Milchbildung entscheidend. Der Effekt ist in den ersten 8 Wochen nach der Geburt am stärksten. Allerdings setzt sich dieser auch noch deutlich in Woche 9–14 fort. Bei hoher Fütterungsintensität hat sich nach 8 Wochen 40 % mehr und nach weiteren 6 Wochen sogar 86 % mehr Eutergewebe gebildet. Dies erklärt die stabil höheren Erträge der späteren Milchkuh.

Tabelle metabolische Programmierung

Intensiver Fütterungsplan

Die frühzeitige starke Betonung der Raufutteraufnahme in der Kälberaufzucht kann nicht die gleichen Ergebnisse erzielen. Dies liegt daran, dass der Pansen noch nicht vollständig entwickelt ist und die Rohfaser deshalb nicht optimal verwerten kann. Das Kalb hat zwar keinen Hunger, kann aber gleichzeitig sein Wachstumspotential nicht optimal ausnutzen. Dies kann sich auch auf die Ausbildung der inneren Organe auswirken, welche wir nicht von außen beurteilen können. Läuft diese suboptimal ab, zeigt sich das oft erst an einer gestörten Fruchtbarkeit, krankheitsanfälligen Kühen und/oder einer geringen Milchleistung. Viel zu oft endet das mit einem zu frühen Abgang der Kuh – der in vielen Fällen hätte verhindert werden können.

Um die Effekte dieser metabolischen Programmierung möglichst umfassend auszuschöpfen, ist deshalb ein intensiver Milchfütterungsplan notwendig (Abbildung 1). Milchaustauscher sollten mit einem Trockenmassegehalt von 15 % angemischt werden und in den ersten 3 Wochen ad libitum (10–14 Liter) verabreicht werden. Meistens beginnt bis zum Ende der 5. Lebenswoche die langsame Reduktion der Milchmenge und die tägliche Stroh-Konzentrat-Aufnahme wird bis zum Absetzen auf 2–2,5 kg erhöht.

Abbildung 1

Abbildung Intensiver Fütterungsplan

Wichtig: Eine längere Fütterung mit hohen Mengen an Milchaustauschern wirkt sich nicht nachteilig auf die Stroh-Konzentrat-Aufnahme aus, wie man früher vermutet hat. Sie begünstigt diese sogar, wie u.a. Schwarzkopf et al. (2019) festgestellt haben.

Um die Zielgröße 850 g tägliche Zunahme zu erreichen, ist neben einem guten Kälberfutter auch eine optimale Darmfunktion und Immunität entscheidend. Hierfür können ergänzende Fütterungskonzepte in Frage kommen: Spurenelemente, Vitamine und/oder andere Futterzusätze können hier positiv wirken. Farmula bietet Ihnen verschiedene Produkte zur Stärkung der Kälber während der Aufzucht:

Vorteile der metabolischen Programmierung

  • Mehr Eutergewebe
  • Fördert Entwicklung anderer Organe
  • Verbesserte Fruchtbarkeit
  • Höhere Milchproduktion
  • Längere Nutzungsdauer

Jedes Kalb kann metabolisch programmiert werden, um später mehr Milch zu produzieren. Wir sind davon überzeugt, dass zwischen metabolischer Programmierung und Nutzungsdauer bei Tieren ein starker Zusammenhang besteht.

Metabolische Programmierung für höhere Lebensleistung